Hello, hello sunshine!
Schön, dass du da bist und hier liest😊🌞❤️.
In Hamburg ist nun also der Sommer angekommen, dabei ist es erst Ende April und eigentlich sollte es doch eher im Mai so richtig mit dem Frühling anfangen, oder? Aber nein, dieses Jahr möchte es so: strahlend blauer Himmel und Sonne pur bei Temperaturen um die 20 Höchstgrade - also das nenne ich sportlich, liebes Wetter!
Ich bin auch wieder sportlich unterwegs und mobilisiere seit knapp zwei Wochen meinen zuvor operierten Fuß ganz fleißig, damit ich dann bald wieder ohne Schmerzen und Mühe durchs Leben schweben kann. Bis dahin ist es aber noch ein anstrengender Weg und auch wenn mein Kopf es gerne schneller hätte, mein Körper hat seinen eigenen Rhythmus und braucht konstante Langsamkeit statt schneller Überforderung. Und so bin ich mal wieder an dem Punkt, an dem ich meine Geduld und meine Ausdauer testen darf… Wie war das noch mal: Das Leben gibt dir immer Aufgaben, an denen du noch arbeiten solltest…?! Ja, meine lebenslange Aufgabe wird wohl die Geduldsprobe bleiben.
Ich sage Bescheid, sobald dies wider erwarten vorzeitig enden sollte und ich - wie ein Buddha- in mir ruhend und lächelnd in allen Situationen, die das Leben so bietet, dasitze…
Da ich nun aber auch immer mehr draußen sein kann und in der Welt, wird mir wieder bewusst, wie trubelig so ein normaler Alltag manchmal sein kann und wie schnell wir wieder in so eine Art Strudel hineingezogen werden aus Pflichten, Aufgabe und ständigen Gedanken an das, was kommt oder noch getan werden muss oder was noch nicht erledigt wurde und sowieso, das Leben passiert einfach sehr viel im Außen. Manchmal laufen wir auf Autopilot und fühlen uns schon wie Maschinen, die abarbeiten, bis sie dann spät Nachts ins Bett fallen, um dann eventuell gar nicht einschlafen zu können, weil die Gedanken sich nun dazu entschlossen haben, lieber Karussell 🎠 zu fahren… Wer kennt’s?
Aber was kann man dagegen machen? Oder besser gesagt, wie können wir unser Leben und unseren Alltag so gestalten, dass wir eben nicht zombiemäßig durch die Gegend laufen, Sachen abarbeiten und eigentlich schon immer mit dem Kopf bei der übernächsten ToDo-Liste sind?
Was ich beobachte ist, dass wir Frauen - egal ob mit oder ohne Kinder, mit oder ohne eigene Familie - uns in dieser gesellschaftlichen und konstruierten Lebenswirklichkeit - die ja ursprünglich von männlichen Yang-Energien kreiert worden ist - meist nicht wirklich wohl fühlen, versuchen uns anzupassen und damit unsere komplette weibliche Kraft und Natur umzustellen auf männlich geprägte Strukturen.
Yin und Yang kommt aus der chinesischen Philosophie. Sie stehen für polar einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene, duale Kräfte, die sich aber nicht bekämpfen. Zusammen sind Yin und Yang das Ganze, das Gesamte, eine Einheit, sie ergänzen sich.
Yang, das ist die Energie, die erschafft, die Taten, das Umsetzen, die Bewegung…
Yin, das ist das Gegenteil vom Yang: Ruhe, Langsamkeit, Erholung, Stille…
Wir brauchen also mehr Yin-Energie in unseren weiblichen Leben. Denn die Yin-Energie ist unterrepräsentiert in unserer Gesellschaft und nicht so anerkannt wie die Yang-Energie.
Doch das Eine geht nicht ohne das Andere, wir brauchen das Umsetzen, das Erschaffen von Neuem, aber wenn wir nur am Erschaffen und Umsetzen sind, dann wird es schnell einseitig und wir geraten aus der Balance. Unser Nervensystem ist dann die ganze Zeit “on” und unter Strom. Und wenn wir da so auf der Spitze der turbulenten Yang-Welle surfen, fliegt uns irgendwann alles um die Ohren und plötzlich verlieren wir uns selbst inmitten des großen Yang-Ozeans. Und da wieder “runter zu kommen” ist wie Entzug nach einem Drogenrausch. Denn dieses ständige Tun und aktiv Sein, das wird durch unsere Gesellschaft belohnt, es wird in unserer Welt sehr gerne gesehen, es ist etwas, was anerkannt ist. Es ist wie eine Auszeichnung. Je mehr du tust, je mehr du dich einbringst, je mehr du erschaffst und je weniger du dir Ruhe gönnst und dir ansehen lässt, dass du Ruhe brauchst, desto besser. Du musst beschäftigt bleiben in dieser Welt, es ist eine männlich geprägte Weltsicht in der wir Frauen leben.
Das Gegenteil davon ist Ruhe und Stille. Langsamkeit. Nichtstun. Nicht gerne gesehen in unserer Gesellschaft. Wozu denn auch? Unproduktiv ist das doch! Und ich wette, dass du das hier liest und dir denkst: Natürlich ist das absurd die ganze Zeit im Yang-Modus zu sein, man braucht ja Ruhe und Schlaf und so … und trotzdem wirst auch du im Alltag immer mal wieder oder vielleicht sogar öfter in den Strudel hineingezogen. Viellicht ohne, dass es dir bewusst ist, vielleicht obwohl es dir bewusst ist.
Ich finde es ist eine große Anstrengung diesem Yang-Strudel zu widerstehen oder sich dessen immer wieder bewusst zu werden. Denn das ist der erste Schritt: Die Bewusstwerdung. Das Beobachten, was da ist, sehen, reflektieren.
Wir brauchen einen Ausgleich. Wir brauchen Ruhe und Stille. Zeit zum Runterkommen, Zeit, um wieder eine Verbindung zu uns selbst zu bekommen, um uns bewusst zu werden, was wir (Frauen) wollen und wie. Wenn wir dies tun und uns diese Zeit für uns nehmen, dann können wir auch wieder im Yang-Modus etwas erschaffen mit unserer Energie, die uns zur Verfügung steht. Aber erstmal müssen wir uns “reseten”, zurück auf Null, Ruhe finden, Schritt für Schritt zurück zu uns und unserer Natur finden.
Wir brauchen unbedingt mehr Yin-Energie in unserer Welt, mehr Frauen, die zu ihrer Energie stehen und dafür einstehen. Calmness over action ist jetzt das Motto.
Und schon sind wir bei dem “Neuen”, das ich in meinem letzten Post erwähnt hatte: Mein Konzept für ein Studio. Calmness, rest, reset, honoring the little things, creativity, feeling, re-connection, yin. Davon soll es in meinem Studio ganz viel geben.
Mehr dazu ein andermal…
Von Herzen
Ella